CCC (Corona Chalet Comic)
Eine Serie von 100 Illustrationen rund um das Thema Corona Virus von Francois Chalet.
Wir veröffentlichen bis zum Beginn von Raumwelten regelmäßig einen neuen Comic.
Eine Serie von 100 Illustrationen rund um das Thema Corona Virus. Vom 16. März (Tag des Lockdowns in der Schweiz) bis zum 30. Juni 2020 produzierte François Chalet eine Illustration pro Tag zu tagesaktuellen Themen rund um das Corona Virus und publizierte sie jeweils auf Instagram und Facebook.
Schon 2015 illustrierte er ab der Geburt seines Sohnes ein digitales Tagebuch. Es entstanden über 1200 Bilder. Eine Auswahl von 200 Stück wurde vom Echtzeit Verlag in Buchform mit dem Namen „Caspar“ publiziert.
Scenography & Experience Design: Quo vadis?
von Jean-Louis Vidière Ésèpe
In diesem Panel geht es nicht um die Folgen von Corona. Sondern um Längerfristiges.
Die Kernfrage lautet: In welchen Räumen wollen wir morgen leben?
Die Fachfrage dazu: Was wollen wir, Szenografinnen, Experience Designerinnen für diese Räume der Zukunft leisten? Spielräume, Wissensräume, Naturräume, Unorte, Sporträume, Arbeitsräume, Lernräume, Gartenräume, Markenräume, Heilräume, Ritualräume, virtuelle Räume, Sterberäume… Die Vielfalt ist groß – unser Anspruch, solche Räume proaktiv zu verbessern aber noch nicht groß genug. Um hier etwas zu ändern, müssen wir Gestaltung und Design auf Phase 2 verschieben. Und eine stärkere Phase 1 erkämpfen: das Konzept. Was wird in den o.g. Räumen erzählt und/oder erklärt? Welches Spiel läuft ab? In welche Rolle oder welches „Mind Set“ schlüpfen die Nutzer?
Kümmern wir uns nun verstärkt um Phase 1, haben wir in Zukunft sehr viel zu tun. Interessieren wir uns wie zu oft nur für Phase 2, schaffen wir uns selbst ab.
Um diese These facettenreich zu erkunden haben wir: eine Reihe von Vorträgen à 5 Minuten, dazwischen immer 5-minütige Pausen, sowie Fingerfood unter der Hand.
Ausgemacht wird: Flüstern während der Vorträge, Plappern während der Pausen.
Und ein gemeinsamer, entspannter Spaziergang mit Sven Klomp findet dazu statt. „Pecha Fooda“ nennen wir das Format.
Kuratiert von Jean-Louis Vidière Ésèpe
Install New Nature Now: New Staging of Nature
von Charlotte Tamschick und Ulrich Wegenast
Die Naturbühne inszeniert sich selbst am besten, sie arbeitet subtil mit Licht und Schatten, mit Farben, mit Sound, sie stellt bestimmte Objekte in den Vordergrund. Hüllt sie ein und enthüllt sie. Sie ist narrativ – erzählt Geschichten und stellt ein immersives, emotionales Erlebnis dar, das einen im Wandel von Wetter, Tages- und Jahreszeiten räumlich umgibt ….
Dies alles sind Parameter und Methoden, die in der Szenografie, eine wichtige Rolle spielen. Ist im Medien-Panel der kleinstmögliche Raum, die Psyche, Ausgangspunkt der Diskussion, so geht es in diesem Panel um den großen Naturraum, der gerade in diesen Zeiten so stark auch für kulturelle Inszenierungen an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus geht es um die Frage, welche Transformationen im ländlichen Raum momentan neben den großen Inszenierungen stattfinden. Findet nach der Industrialisierung des ländlichen Raumes eine Urbanisierung statt? Ist das Rurale möglicherweise die Lösung im Zeitalter der Pandemie? Und welche neuen sozialen und kulturellen Nutzungsformen von Räumen entstehen aufgrund dieser Tendenz?
kuratiert von Charlotte Tamschick und Ulrich Wegenast
Panel Medien: Think New Spatial System Now!
von Charlotte Tamschick
„Räume sind energetische Orte des poetischen Widerstandes“ (Jean-Christophe Ammann)
Der persönliche Raum um uns, den wir immer bei uns haben ist angreifbar geworden. Die Coronakrise verändert unseren Umgang mit und im Raum, unsere Nutzung von Räumen, es entsteht Unsicherheit aber gleichzeitig ein großes gestalterisches Potenzial. Ehemalige Durchgangsräume, abseits und unbeachtet werden für eine vielfältigere Nutzung erschlossen. Die Menschen weichen den Hotspots aus und entdecken den angrenzenden Nicht-Raum neu, es entsteht eine neue Raum-Matrix. Die Aura der Fläche wird stärker wahrgenommen. Auch der urbane Raum wird wichtiger, das Land erfindet sich neu.
Wie können Räume in diesen Zeiten rekonstruiert, bespielt, real oder virtuell entdeckt und erlebt werden? Architekten und Szenografen denken immer weniger in Materialien als in Medien. Museen und Ausstellungen ermöglichen kontaktloses Erleben, virtuelle Rundgänge, Videotouren, online-Galerien, digitale Shows, 3D Datenbanken, die Objekte „greifbar machen“, Games, Objektgeschichten, 360 ° Panoramatouren, Hörspiele…
Im Lockdown waren Kultureinrichtungen wie Museen und Theater gezwungen ihre Objekte und Werke neu zu kuratieren und innovative Wege der Vermittlung zu finden. Sie haben uns vorgemacht, wie virtuelle Räume neu gestaltet werden können.
Das reale Erlebnis jedoch fehlt, wir brauchen den physischen Kontakt wieder, die soziale Dimension. Szenografie ist multidisziplinär, inhaltlich, dramaturgisch und übersetzt Themen in räumliche Erlebnisse. Diese Transformation kann in jedem Raum stattfinden.
Wie diese Um-Übersetzung von Inhalten in realen und virtuellen Räume in Museen, Ausstellungen sowie Konzerthäusern, und Theatern in Zukunft aussehen könnte wollen wir mit unseren vielen interessanten Referenten diskutieren und dabei den kleinsten Raum, die Psyche, den Kopf genauso denken wie den unendlichen Raum in der Natur.
Please think and install new spatial system now!
Charlotte Tamschick
Uploading New Formats
von Janina Poesch und Sabine Marinescu
Allen Unkenrufen zum Trotz hat die Szenografie aufgrund der COVID-19-Pandemie kein jähes Ende gefunden. Aber wir alle mussten und müssen noch immer radikal umdenken! Denn gerade wegen – und nicht trotz – der schwierigen Lage für Messen, Events, Museen, Handel, Theater sowie weitere Kulturinstitutionen haben sich neue Formate entwickeln müssen. Wir möchten einen Einblick in diese aktuellen und noch entstehenden Begegnungs- und Vermittlungsformate geben: Welche konkreten Formate sind in den letzten Monaten gereift? Gibt es schon erste Erfahrungswerte? Wie können die neugewonnen Erkenntnisse weiterentwickelt werden? Was können die Branchen voneinander lernen und wie könnten sie gemeinsame Wege beschreiten? Kann die Zukunft der Szenografie durch die veränderten Formate gesichert werden?
Über diese und andere Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen, die uns dabei von ihren Ideen und konkreten Projekten hybrider Events und Messen, der digitalen Erweiterung des Theaterraums, virtuellen Museumsplattformen ebenso wie den Abstandsregeln folgenden, analogen Kulturerlebnissen berichten.
Kuratiert von Janina Poesch und Sabine Marinescu